Literatur

An dieser Stelle finden Sie meine ganz persönlichen Literaturempfehlungen. Diese Rubrik wird ständig erweitert. Ich konzentriere mich an dieser Stelle auf Bücher, die für meine Klientinnen und Klienten hilfreich sein können. Fachbücher stelle ich hier nicht vor.

  • Hunter Beaumont, Auf die Seele schauen - Spirituelle Psychotherapie, Kösel Verlag

Das Buch meines Lehrers besteht aus einer Sammlung von Live-Vorträgen zu Themen, die für viele Menschen relevant sind. Sehr berührend für alle, die sich auf eine seelische Perspektive einlassen wollen und dies als Lebensweg sehen.

  • Gerald Hüther, Was wir sind und was wir sein könnten - ein neurobiologischer Mutmacher, Fischer Taschenbuch

Gute Einführung in den aktuellen Stand der Neurobiologie und was dies bedeutet für unser Denken, Fühlen und Handeln, vor allem darüber, welche Potentiale wir ungenutzt lassen und ausbauen können.

  • John O´Donohue, Anam Cara - Das Buch der keltischen Weisheit, dtv

Die Weisheit der alten Kelten für unser modernes Leben neu interpretiert - und doch noch immer geheimnisvoll. Manchmal muss man das Rad nicht neu erfinden.

  • Moshé Feldenkrais, Die Entdeckung des Selbstverständlichen, suhrkamp

Wunderbares und verständlich geschriebens Buch, um in die Gedankenwelt von Moshé Feldenkrais einzutauchen. Viele seiner Erkentnisse haben inzwischen durch die Neurowissenschaften eine Bestätigung gefunden. Ein Buch, das dazu anregt, über die eigenen genutzten und nicht genutzten Potentiale nachzudenken.

  • Thomas Lewis/Fari Amini/Richard Lannon, A General Theory of Love, Vintage

Die drei Forscher haben sich die Mühe gemacht, wissenschaftliche Erkenntnisse darüber zusammenzutragen, wie unser Gehirn Emotionen erzeugt und wie unsere lebenslangen Bindungserfahrungen dazu beitragen. Die Sprache des Buchs ist dabei nicht wissenschaftlich, sondern poetisch. Es spricht daher direkt unsere Seele an. Leider nur auf Englisch verfügbar.

  • David Schnarch, Die Psychologie sexueller Leidenschaft, Klett Cotta 2006

David Schnarch ist einer der führenden amerikanischen Paar- und Sexualtherapeuten. Sein Buch ist interessant für alle, die in ihrer Paarbeziehung nicht stehen bleiben wollen. Aus Stillstand wird nämlich schnell Frust. Für David Schnarch bietet eine Paarbeziehung viele Möglichkeiten, um sich selbst und die eigene Beziehungsfähigkeit weiterzuentwickeln. Zentral ist der Begriff der "Differenzierung" als eine Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse zu kennen, zu ihnen zu stehen, sie in eine Beziehung einzubringen und gleichzeitig den Partner / die Partnerin als gleichberechtigt mit seinen / ihren eigenen Bedürfnissen willkommen zu heißen. Beziehungsarbeit bedeutet, die eigene Differenzierungsfähigkeit weiterzuentwickeln. Das ist gleichzeitig der Motor für eine gelingende Beziehung und in der Folge auch für eine beglückende Sexualität. Das Buch bietet eine Fülle von Vorschlägen, wie das gehen kann und macht unbeachtete Zusammenhänge bewusst. Das ist an manchen Stellen durchaus konfrontativ, nach dem Motto "Intimität ist nichts für Zaghafte" (D. Schnarch). 

  • Marshall  B. Rosenberg, Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation - Ein Gespräch mit Gabriele Seils, Herder Verlag, 2004

 Marshall Rosenberg ist der "Erfinder" der Gewaltfreien Kommunikation (GFK). In diesem kleinen Büchlein beschreibt er in Form eines Gesprächs, worum es bei dieser Methode (für mich ist GFK nicht nur eine Methode, sondern eine Haltung) geht. Er bringt zahlreiche Beispiele aus seiner Arbeit und seinem Leben, die die Wirkungsweise der GFK erlebbar machen.
Es geht darum, wie der freundliche Kontakt zu uns selbst Voraussetzung ist, um mit unserem sozialen Umfeld in echten Kontakt zu kommen bzw. ernst gemeinte Kontaktangebote zu machen. Dies ist die wesentliche Orientierung. Die Sprache ist dabei nicht nur Inhalt, sondern auch Ausdruck unseres Mitgefühls. Sie hilft uns, "die Liebe zum Leben, die wir in uns spüren, nach außen (zu) tragen".
 

  • Helmut Milz, Der eigen-sinnige Mensch - Körper, Leib & Seele im Wandel, Edition Zeitblende im AT Verlag, 2019

Helmut Milz ist Arzt für Allgemeinmedizin, Psychosomatik und Psychotherapie. In diesem sehr persönlichen Buch schreibt er über seine langjährigen Erfahrungen in Bezug auf das Zusammenwirken von Körper, Leib und Seele. Der Autor folgt einem interdisziplinären Ansatz. Von der Medizingeschichte und den über die Jahrhunderte veränderten Blick auf das menschliche Dasein, von sprachlichen Ausdrücken, die unser Körperempfinden widerspiegeln bis zu physiologischen Erläuterungen, neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und ganz persönlichen Erfahrungen mit Patienten vermittelt Helmut Milz einen interessanten Einblick in die Zusammenhänge von Körper und Seele. Ein gutes Buch, um in diese Thematik einzusteigen. 

  • Ralph Müller, Die geheime Sprache der Vögel, AT Verlag, Aarau und München, 2010

In diesem Buch geht es um die Liebe zur Natur, darum, wie man seine Neugier für die natürliche Welt wachküsst, an Fragen dran bleibt, die einen interessieren und wie man mit offenen Sinnen und offenem Geist dem Wunder Natur begegnet. Wer aufmerksam unsere lebendige Umwelt erfasst, wird sich verbundener mit ihr fühlen. Das hat eine Wirkung sowohl auf die Tiere, denen wir begegnen, als auch auf uns selbst.
Die Vögel spielen dabei eine wesentliche Rolle, da sie auch in der Natur einen wichtigen Platz einnehmen. Dieses Buch (und die Vögel) sind ein Begleiter für alle, die sich intensiver damit beschäftigen wollen, wie die natürliche Welt in unserer unmittelbaren Nachbarschaft lebt und sich organisiert. Das Buch gibt genügend Führung für dieses Abenteuer und lässt die Offenheit, die es braucht, um dem eigenen Interesse zu folgen. Und es lässt den Respekt vor dem Lebendigen wachsen.

  • Gary Klein, Natürliche Entscheidungsprozesse, Junfermann, 2003 (vergriffen)

Gary Klein hat sich u.a. dafür interessiert, wie Menschen mit viel Verantwortung und wenig Zeit (z.B. Feuerwehr-Kommandanten im Angesicht eines brennenden Hauses) Entscheidungen treffen. Er hat sich dafür interessiert, warum manchen Menschen Dinge auffallen, die andere überhaupt nicht sehen. Ihn hat interessiert, was Intuition bedeutet und wie wir sie nutzen können. Und er hat sich dafür interessiert, warum intelligente Menschen auch schlechte Entscheidungen treffen. Ein Buch mit vielen Beispielen, das einlädt, verschiedene Perspektiven einzunehmen und mit dem eigenen Geist zu spielen.

  • Nick Reimer, Toralf Staud, Deutschland 2050 - Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird, Kiepenheuer & Witsch, 2020

In diesem Buch geht es um die zweite große Herausforderung unserer Zeit, den Klimawandel. Dieses Buch fällt in dieser Rubrik etwas aus dem Rahmen; es geht nur am Rande um psychologische Themen. Ich halte es jedoch für enorm wichtig und aufschlussreich.
Die beiden Autoren, beides Journalisten, beschreiben sehr eindrücklich und lebensnah, wie unser Leben in 2050 aussehen wird. Wer dieses Buch liest, wird sich wundern, dass wir den Klimawandel immer noch mehr oder weniger auf die leichte Schulter nehmen. Dabei erfinden sie nichts. Sie tragen die verfügbaren wissenschaftlichen Studien zusammen und sprechen mit zahlreichen Experten. Das sind alles verfügbare Informationen, die teilweise bereits seit Jahrzehnten vorliegen. Ihre Leistung ist, diese Informationen in einen Lebenszusammenhang zu stellen, der beim Lesen erlebbar wird und dadurch eine greifbare Idee vermittelt, womit wir es zu tun bekommen.

  • Daniel N. Stern, Der Gegenwartsmoment
    Brandes & Apsel, Frankfurt 2005

Daniel Stern hat sich in seinem Leben mit der Entwicklung des Menschen von der Geburt an bis zum Erwachsenen beschäftigt. Er hat dabei darauf geschaut, welche Entwicklungsschritte wir nehmen, wie unser Gehirn reift und was dies unterstützt bzw. behindert. Eine seiner zentralen Erkenntnisse ist, dass unser Gehirn ohne emotional spürbare Bezugsperson in den ersten Lebensjahren nicht vollständig reifen kann. Wir sind ein Beziehungsswesen; ohne soziale Kontakte sind wir nicht lebensfähig.
In diesem Buch geht es nun um besondere Momente, die Daniel Stern "Gegenwartsmomente" nennt. Er betrachtet dies zunächst aus dem Therapie-Setting heraus. Gegenwartsmomente sind besonders tiefe Augenblicke in der intersubjektiven Matrix, also Augenblicke, in denen zwei Personen besonders intensiv miteinander verbunden sind. Diese Momente haben das Potential, dass wir uns selbst und unser Gegenüber in einer neuen Vollständigkeit erkennen. Diese Momente bleiben in Erinnerung und sind häufig Wendepunkte in unserem Leben.
Daniel Stern war Wissenschaftler. Das Buch ist daher eher sachlich gehalten, kommt jedoch mit wenig Fachbegriffen aus. Seine Erkenntnisse sind aus meiner Sicht fundamental.